Silvesterlauf von Soest nach Werl nach Soest

Eigentlich… also eigentlich wollte ich den Berlin Marathon unter den Silvesterläufen NIE wieder laufen… Dieses ganze Shuttlegedöns finde ich sowas von… aber dann kommt Sabine Martin-Rosin einfach daher und macht nen Shuttlebusvermeidungs-30er daraus. Ja gut, das ist dann ja quasi eine ganz andere Veranstaltung. Muss man sich bloß ein paar Minuten einreden… und zack… Gewissen beruhigt…

Bild vom „Vanman“ Jochen Heringhaus

Um 11:20 Uhr wurde auf den Soester Marktplatz geladen, damit die Presse auch morgen was zu schreiben hat. 11:22 Uhr war ich dann auch schon da, ich finde die Soester Altstadt generell sehr verwirrend und obwohl ich nur 150 m vom Marktplatz geparkt hatte, brauchte ich 10 min und musste sogar nach dem Weg fragen! Das mag für die Damen jetzt ein wenig lächerlich klingen, aber die Herren verstehen die ganze Dramatik. Ein Mann fragt nicht nach dem Weg! Eher verläuft oder verfährt er sich noch ne Stunde… Es sei denn, es geht um Leben und Tod. Und selbst da wird noch differenziert. Kommt ja darauf an, um welchen Tod es geht (Schwiegermutter oder Gattin bspw.)… aber das ist ein anderes Thema. Nach dem Pressetermin und der Datenschutzbelehrung vom Vanman ging es dann endlich auf Strecke… dummerweise hatte ich bei meiner zeitlich eher suboptimal bemessenen Anreise nicht mal ein Zeitfenster für eine morgendliche Nahrungsaufnahme, also die erste Hälfte gezwungenermaßen als Nüchternlauf.

Eigentlich verläuft die Strecke ja schnurgerade auf der alten B1, aber die paar Abzweige in Soest sorgten kurzzeitig für Verwirrung. Gut, dass wir mit Thomas Kühnen einen erfahrenen Sherpa in unseren Reihen hatten. Als wir dann endlich auf der schon gesperrten Bundesstraße gen Werl gallopierten, folgte der nächste Zwischengegner: Polizeisperre! Da ein unauffälliges Vorbeischleichen aufgrund unserer unglaublichen Lautstärke und Streckenpräsenz unmöglich war, haben wir sie einfach mit unserer extremen Sportlichkeit links liegen gelassen. Ich glaube, der einzelne Beamte hatte auch andere Sorgen, als sich um so ein paar Bekloppte zu scheren… Ich bin mir auch nicht sicher, ob dies nicht schon der Zeitpunkt war, an dem wir zum ersten Mal „Ihr lauft in die falsche Richtung!“ gehört haben. Wenn wir im weiteren Verlauf nach Werl immer 10 Cent für den Spruch bekommen hätten, würde ich jetzt schon in meiner Villa auf den Bahamas sitzen… nein, es muss eigentlich heißen: In einer Villa auf meinen Bahamas… wir wären unedlich reich… aber es war auch ein richtig geiles Gefühl unterwegs von jedem Wanderer, Walker und Zuschauer mit Aufmerksamkeit bedacht zu werden, auch wenn die meisten eher irritiert wirkten.

Auch fast mutterseelenallein auf dieser Straße zu laufen, hatte was, nachher waren ja noch knapp 3600 andere mit uns unterwegs… Die Kilometer schmolzen so dahin, wir waren ja eh mehr mit Quatschen beschäftigt… Kurz hinterm Ortseingang Werl hatte wir dann noch Zeit für einen Fototermin unterm Warsteinerbogen. Echt nett von Jan Braun, dass er extra auf uns gewartet hatte.

Unseren gemeinsamen Starteinlauf wenig später konnten wir dann Dank der Massen relativ inkognito gestalten. Hier haben sich so viele warm gelaufen, da fielen wir gar nicht auf. Aber wir haben uns ja eigentlich auch nur warm gelaufen. Bloß ein bisschen länger… 1:38h um genau zu sein… Weil wir also relativ fix unterwegs waren konnte ich jetzt endlich in Ruhe standesgemäß frühstücken, während sich die anderen schon mal bei den Sub60min-Läufern einreihten.

Ich bin dann auch mit meinem Frühstück wieder in den Startblock und frage mich noch immer, warum die Kurzstreckenhansel so blöd gekuckt haben… als wenn die sowas noch nie gesehen hätten… vernünftigerweise haben wir uns dann aber weiter hinten eingereiht, die hätten uns ja sonst über den Haufen gerannt… schließlich wollten wir den ganzen Rotz ja auch wieder möglichst geschlossen zurück laufen… kurz nach dem Start stand Eva Maria am Streckenrand, was mich kurz daran erinnerte, dass ich schreiben wollte, dass ich jetzt verstehe, warum man gerne mit Mario Stössel läuft. Der labert ja nur sch… Sehr kurzweilig aber nicht wiederzugeben.

Den Rest der Strecke waren wir hauptsächlich damit beschäftigt, zusammen zu bleiben und uns gegenseitig über die Affenhitze bzw. unsere falsche Kleiderwahl in den Ohren zu liegen… Helmut hatten wir noch kurzzeitig neben uns und irgendwann schlossen wir zu Tanja Neumeier und Alba Wieczoreck auf, mit denen wir dann auch später gemeinsam ins Ziel liefen. Trotz unzähliger VP-Möglichkeiten neben der Strecke habe ich mir kein Bier unterwegs geholt, denn das hätte bedeutet, dass ich die Gruppe in der Masse nicht mehr wiedergefunden hätte. Und da war die Gruppe natürlich wichtiger! Zumindest hab ich das unterwegs behauptet. Aber eigentlich war es an den Bierbuden sowas von überfüllt, man wäre nicht mal in die Nähe des Zapfhahnes gekommen, aber psssst… Bei unserem gemeinsamen Zieleinlauf, bei dem nur Thorsten Menning (entschuldigt), Frank und Kerstin (entschuldigt) und Thomas Kühnen (unentschuldigt!) fehlten, wurden wir von Jochen Heringhaus als Ultras angekündigt… Silvesterlauf-Ultras halt. Dass die Leute auch immer übertreiben müssen… nen Ultra sind doch 45 km… also das ganze 3 mal… hmmm… JA, wir hatten unterwegs EINIGE komische Gedanken…

Nachdem ich im Ziel noch zwei Isenbeck Malz ergattern konnte, hab ich noch Gary (nach fast 2 Jahren!) und endlich auch mal Carmen getroffen. Sorry für das Gestammel, irgendwann mal in Ruhe… ich sach nur: Möhneseepokallauf.

Und jetzt euch allen endlich einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr, der läuferische Jahresabschluss war richtig klasse, gerade die ersten 15km… total bekloppt… DANKE!

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