Ich liege früh morgens noch im Bett. Es ist 30. Oktober und wir haben heute Nacht eine Stunde geschenkt bekommen. Seit Mitte September habe ich an keiner Laufveranstaltung mehr teilgenommen. Der LIDOMA hatte viel Zeit eingenommen und danach standen ein paar andere Baustellen auf dem Programm. In einigen Wochen war ich nur einmal oder manchmal auch keinmal unterwegs. Und wenn, dann auch nur ein paar Kilometer. So kann das nicht weitergehen, denn im nächsten Jahr stehen wieder größere Abenteuer an und da muss das Langlaufen wieder Normalität bekommen. Also… raus aus den Federn. Heute startet der Lauf in Mengede. Ab zum Volksgarten.
Als ich am Volksgarten ankomme, muss ich mich beeilen. Ich bin spät dran und trabe zum Stadion, um mich noch schnell anzumelden. Es klappt noch und meinem Wiederanlauf steht nichts mehr im Wege. Ein paar Minuten später ist bereits der Start und wir starten auf unsere 10-km-Runde. Da ich wirklich in den letzten Wochen nur wenig und ganz langsam rumgetrabt bin, weiß ich gar nicht, wie ich den 10er laufen soll. Wie schnell laufe ich los? Keine Ahnung. Also höre ich auf mein Gefühl und laufe im zügigen „Wohlfühl-Tempo“, von dem ich glaube, dass ich es 10 km lang durchhalte.
Nach einer Dreiviertel-Runde im Stadion und einem guten Stück durch den Volksgarten geht es fast nur noch über Wirtschaftswege durch Felder und Wälder des Dortmunder Nordwestens. Das Laufen fühlt sich ganz okay an und ich bin recht optimistisch. Da höre ich ungefähr bei KM 4 eine laute Stimme. Ein junger Läufer liegt auf dem Boden und hält sich schreiend seinen Fuß. Ich bleibe stehen und versuche, ihn etwas zu beruhigen. Als wir seinen Schuh und seine Socke entfernt haben, entdecken wir eine recht große Verdickung unter dem Fußgewölbe. Das könnte eine Bänderdehnung oder sogar ein Bänderriss sein und bei der kleinsten Berührung „geht der Läufer in die Luft“. Ein Streckenposten ruft schließlich einen Rettungswagen, denn der Läufer wird hier heute keinen Schritt mehr weiterlaufen. Ich wünsche ihm alles Gute und laufe weiter. Spätestens jetzt ist mir meine Zeit heute egal und ich versuche einfach, wieder mein 10-km-Lauf-Tempo zu finden.
Bei KM 6 erreichen wir einen Verpflegungspunkt. Hier wartet ein Rettungssanitäter mit seinem Motorrad und als ich ihm von dem Läufer bei KM 4 erzähle, schwingt er sich auf sein Motorrad und jagt los. Hoffentlich geht es dem jungen Mann besser. Ich hoffe, es war nichts allzu ernstes.
Die letzten 4 km verfliegen und schon laufe ich nach gut 55 Minuten wieder ins Stadion ein und kurz darauf durchs Ziel. Ich bin mit meiner Zeit superzufrieden. Gut unter einer Stunde für 10 km und das sogar mit der kleinen Pause. Läuft wieder. 🙂
Am Tag danach ist Halloween und abends startet der Halloween Run in Duisburg. Ich starte auf der 5-km-Runde und wir genießen alle zusammen die gruselige Atmosphäre im Landschaftspark. Wir laufen vorbei an Feuerspuckern, Gruselgestalten und tausenden von Grablichtern. Auch hier hole ich mir neue Motivation mit einer Startnummer vor dem Bauch. Wettkampf-Feeling. Das habe ich wieder gebraucht, auch wenn man einen Halloween Run nicht auf Zeit läuft. Einfach wieder dabei sein. Ich war nur knapp zwei Monate nicht laufend unterwegs. Nur. Boah. Das hat mir gefehlt.
Es läuft wieder. Und am kommenden Wochenende geht es wieder auf die Königsdistanz. Ich hoffe, ich kann die Tempelrunde durch Dortmund mithalten.
Hi Frank. Schön ,dass du wieder laufend unterwegs bist. Wobei dir die kleine schöpferische Pause sicherlich auch nicht geschadet hat. Du schreibst immer von einem tempelmarathon…..Was genau ist das und wann und wo findet der lauf statt. Im Internet kann ich leider nichts darüber finden.
Viele grüße und einen schönen und erfolgreichen lauf wünscht dir Claudia
Manchmal ist eine kleine Auszeit notwendig und neben all den verrückten Ideen die du immer so umsetzt, soll das Ganze auch Spaß machen….. weiter soooooo!!!!
GLÜCK AUF, FRANK
Es gibt wieder Arbeit für die „RASSELBANDE“.
Freuen uns schon auf den 2. Juli 2017
Laufen auf`n Pütt !!!
LG Rosi und Detlev