Am vergangenen Sonntag war ich in Rüthen zum Bergstadt Marathon. Dass es bei diesem Namen dort bergig wird, war mir schon klar. Aber dass es dann 830 Höhenmeter werden sollten, hat mich doch überrascht. Gestartet wurde direkt vor dem Biberbad im Bibertal und wir liefen vom ersten Schritt an leicht bergauf, wobei sich das „leicht“ dann auch schnell erledigt hatte. Unsere Fahrgemeinschaft bestehend aus Günter, Helmut, Roland und mir lief erst noch ein paar hundert Meter zusammen. Doch wie es dann oft so kommt, lief dann doch jeder sein Tempo und wir verloren uns aus den Augen.
Die wenigen morgendlichen Wolken verzogen sich nach einer halben Stunde und ich genoss trotz der Höhenmeter die tolle Atmosphäre: Blauer Himmel, Sonne und eine wunderschöne Landschaft. Irgendwie lief es dann fast wie von selbst, nachdem ich mich eingelaufen und an das stetige Auf und Ab gewöhnt hatte. Ab Km 17 ging es dann nur noch bergab und ich konnte hier richtig Gas geben, bis ich nach 2:21 Stunden den Halbmarathonpunkt am Biberbad erreichte. Die erste Runde war geschafft und mit dieser Zeit hatte ich nach den ersten Kilometern nicht gerechnet. Die Strecke ist wirklich schon recht anspruchsvoll. Wenn ich nur annähernd so weiter laufen könnte, würde ich noch „unter 5“ ins Ziel kommen. Damit hatte ich nach den ersten Kilometern nicht gerechnet.
Die zweite Runde begann wie die erste: Eine kilometerlange leichte Steigung und dann wurde es richtig steil. Aber nun kannte man die Runde ja schon und ich freute mich auf die schöne Landschaft und mindestens genauso auf die Bergabstücke. Das Bergablaufen liegt mir sowieso immer besser und wie bei den letzten bergigen Läufen auch konnte ich runter richtig zügig laufen. Langsam aber sicher verstand ich auch den Hinweis des Veranstalters zu Beginn: „Ich kann euch keine hunderttausend Zuschauer am Streckenrand bieten. Dafür aber zweieinhalb Millionen Bäume!“ 🙂
Irgendwann begann ich zu rechnen und ich stellte fest, dass ich kaum langsamer geworden bin. Das würde noch gut „unter 5“ klappen. Bei Km 38 kam dann schließlich wieder das letzte Bergabstück und ich gab wieder Gas. So lief ich für meine Verhältnisse zügig auf das Ziel zu, das ich schließlich nach 4:45 Stunden erschöpft aber glücklich erreichte.
Im Ziel gab es eine Medaille aus Holz und die Urkunde direkt aus dem Drucker. Und zusammen mit meinen Lauffreunden ein bleifreies Weizen, eine Bratwurst und ein Stück Kuchen. Wer wollte, konnte im Wasser des Biberbads noch seine Muskeln lockern, aber zum Schwimmen hatte ich keine Lust mehr. Schließlich war heute ja Wahl- und Muttertag. Also ging es dann doch zügig nach Hause.
Beim Eintragen in meinen Kalender stellte ich zu Hause fest, dass der Rüthener Bergstadt Marathon meine Nummer 175 war. 175-mal bin ich nun Marathon und mehr gelaufen. Hoffentlich bleibe ich gesund und kann diese Zahl noch lange steigern. Aber erstmal steht ja im August mein großes Laufabenteuer für dieses Jahr an: der Mauerweglauf in Berlin. Und bis dahin wollen noch viele Kilometer gelaufen werden. 🙂