… beim härtesten (und intelligentesten) Lauf der Stadt
Am 20.2.2016 ist es wieder soweit. Der Ultramarathonläufer, Sport- und Managementpsychologe Michele Ufer lädt zur 2. Auflage des weltweit einzigartigen Ultramarathon-Rennens HILLYMANJARO an der Stadtgrenze zu Dortmund/Schwerte ein. Bei diesem Ultratrail-Wettkampf gilt es, innerhalb eines Zeitfensters von 12 Stunden einen anspruchsvollen Rundkurs von 4,5 Kilometern mit ca. 100 Höhenmetern möglichst oft zu bewältigen. Der Lauf steht ganz im Dienste der Wissenschaft. Im Vorfeld nehmen alle Athleten an einer fundierten psychologischen Leistungsdiagnostik teil und während des Rennens werden Live-Informationen über das Erleben der Athleten erfasst. Der Einladungslauf ist Teil des internationalen Forschungsprojekts zum Thema Selbstführung, Flow-Erleben & Spitzenleistung unter extremen Bedingungen. Es stehen noch einige Startplätze für ambitionierte Ausdauersportler zur Verfügung.
Was denkt und fühlt ein Sportler unter Extrembelastung bzw. wenn er sich im persönlichen Grenzbereich bewegt? Wie managt er sich selbst, um auch in schwierigen Situationen das Ziel im Blick zu behalten, die richtigen Entscheidungen zu treffen und dran zu bleiben? Welche psychologischen Faktoren wirken sich in welcher Weise auf den Erfolg eines Vorhabens aus? Das sind einige der Fragen, denen Michele Ufer im Rahmen seines Forschungsprogramms „Selbstführung, Flow-Erleben und Spitzenleistung unter Extrembedingungen“ nachgeht.
„Letztes Jahr habe ich den HILLYMANJARO als Teil meiner Doktorarbeit organisiert. Ich war anfangs ziemlich skeptisch, ob überhaupt jemand an so etwas teilnehmen will, denn schließlich sind die Anforderungen ja schon verschärft. Um ein mehrtägiges Etappenrennen im Expeditionsstil ansatzweise zu simulieren, sollten die Teilnehmer während des gesamten Laufs einen Rucksack mit mindestens 7kg Gewicht transportieren, dabei ihre komplette Verpflegung und Ausrüstung dabei haben, um den Tag auf der Rennstrecke in völliger Autonomie zu bewältigen. Lediglich Wasser, warmen Tee und ein charmantes Lächeln gab es von mir nach jeder Runde. Und dann trudelten doch zahlreiche Bewerbungen ein. Am Ende nahmen über 20 Kandidaten an dem Experiment teil und fühlten sich auch noch pudelwohl dabei. Im Anschluss erhielt ich immer wieder Anfragen, wann denn der nächste HILLYMANJARO stattfinden würde. Da bin ich schwach geworden und habe für den 20. Februar erneut eingeladen“, grinst Ufer.
Was seinen Ursprung im Sport nahm, weckt auch zunehmend Interesse in anderen Bereichen. Ufer wird immer wieder zu Vorträgen geladen, um auch außerhalb des Laufsports über seine Erfahrungen als Extremläufer und die Ergebnisse seiner Forschung zu berichten. Das tut er mit Bedacht. „Es tummeln sich ja eine Reihe von Motivationstrainern am Markt, die oft mit wenig hilfreichen Motivationsfloskeln nach dem Motto „Wenn du willst, kannst du alles erreichen“ oder „Es gibt keine Grenzen, nur in deinem Kopf“ Menschen antreiben. Es zeigt sich aber, dass diese Vortragsevents oft mehr Show sind, denn nachhaltig wirken. Und manchmal sind sie sogar gefährlich, treiben Menschen geradezu in den Burnout. Ich gehe da einen anderen Weg und möchte neue, fundierte Erkenntnisse gewinnen, die sich zur Verbesserung der allgemeinen Selbstführung und Motivation in Hinblick auf eine gesunde Leistungsentwicklung und -erhaltung nutzen lassen“, erläutert Ufer.
Letztes Jahr waren die Wettkampf-Bedingungen beim HILLYMANJARO ausgesprochen anspruchsvoll. Zunächst hart gefrorene Trails, dann Tauwetter und Matsche, später dichter Nebel und natürlich die einsetzende Dunkelheit zum Ende des Rennens setzte den Athleten zu. Und dennoch hat der Gewinner immerhin knapp 90 Kilometer zurückgelegt. „Auch dieses Mal sind einige wirklich gute Läufer dabei. Ich freue mich schon sehr auf das Wochenende und bin gespannt, mit welchen Leistungen sie aufwarten. Aufgrund krankheitsbedingter Absagen stehen noch einige Startplätze für Kurzentschlossene zur Verfügung.“, so Ufer.
Infos & Bewerbung unter: www.trailrunning-adventure.com