… ist Pfingsten
Vor ein paar Wochen haben wir auf meiner Arbeitsstelle in Hamm in der Pause zusammen gesessen. Einige Kollegen und ich. Wir kamen auf meine Lauferei zu sprechen und ich erzählte von meinem Vorhaben, im nächsten Jahr bei der TorTour de Ruhr auf der vollen Distanz zu starten. 230 km von Winterberg nach Duisburg. Immer den Ruhrradweg entlang. Als ich die Zahl „230“ aussprach, folgte eine kurze Pause. Ein Kollege sagte dann: „Das entspricht ja der Strecke von hier bis nach Frankfurt!“ Danach folgte eine noch längere Pause und keiner sagte etwas. Jeder hing mit seinen Gedanken an dieser Distanz fest. Für Nicht-Ultraläufer ist so etwas eine andere Welt. Für Garnicht-Läufer noch mehr. Unvorstellbar, so eine weite Strecke zu Fuß zurückzulegen. Im Moment ist für mich dieses Vorhaben allerdings auch noch in weiter Ferne.
Wir haben heute den 19. November. Nun sind es noch genau sechs Monate bis Pfingstsamstag 2018. Genau ein halbes Jahr.
Seit dem Mauerweglauf Mitte August habe ich mein Laufleben ziemlich runter gefahren. Ich bin zwar noch zwei Marathons in Münster und Kassel und einen Mini-Ultra in Menden gelaufen. Dazu einen Halben und ein paar 10er. Also wirklich „faul“ war ich nicht. Nur mein Training habe ich fast eingestellt. Ich habe einfach davon gelebt, was ich mir vorher antrainiert habe. An den Wochentagen hatte ich abends kaum Lust zu laufen und am Wochenende habe ich dann irgendwo an einem Event teilgenommen. Weil ich es durch das vorherige Training in der ersten Jahreshälfte konnte.
Dazu kam ein kleines Malheur, das mir beim Erstellen des Appetizers für den LIDOMA X passiert ist. Ein Hindernis habe ich beim Überspringen gerissen und den runterfallenden Holzbalken mit der rechten Achillessehne „aufgefangen“. Man sieht es im Video. 😉 Danach fühlte es sich an, als hätte ich eine Fußfessel am rechten Fuß und die Sehne schmerzte schon beim normalen Gehen.
In genau sechs Monaten steht nun mein Jahreshighlight 2018 an: die TorTour de Ruhr. 230 km werden für mich eine absolute Grenzerfahrung. Zweimal habe ich ja bisher die 100 Meilen geschafft. 161 km. Dafür war ich rund 27 bzw. 28 Stunden unterwegs. Und das war sehr hart, in erster Linie im Kopf. Sich so lange laufend fortzubewegen ist nun mal hauptsächlich Kopfsache. Dazu kommt das Suchen der Strecke, vor allem nachts. Die Angst, sich zu verlaufen. Der fehlende Schlaf. Die Verdauung, die ab irgendeinem Zeitpunkt weder feste noch flüssige Nahrung haben möchte. Man kommt dann in einen Zustand, den man gar nicht richtig in Worte kleiden kann. Das muss man irgendwie selbst erleben, um es nachvollziehen zu können.
Am 19. Mai um 8:00 Uhr geht es in Winterberg los. Das erste Mal auf der ganz langen Distanz. 230 km bis zum orangen Pinn in Duisburg. Der längste Lauf meines Lebens. Und bis dahin muss oder besser will ich jetzt wieder richtig in Langlaufform kommen. Die Ausruhzeit ist nun vorbei. Mein Fuß ist wieder in Ordnung. Der Kampfgeist ist wieder geweckt. Das orange Ziel ist anvisiert. Das TorTour-Training beginnt. Jetzt!
….das du erst einmal etwas „Ruhe“ nach Berlin eingelegt hast, ist nachvollziehbar und das du menthal die TorTour de Ruhr bewältigen wirst, bin ich fanz sicher, wenn es auch hart werden wird. Aber du hast dich schon den verrücktesten Forderungen gestellt, da wird dies „nur“ eine neue und noch härtere Qualität erreichen. Also, auf zu neuen Taten, hau rein unc toi, toi in der Vorbereitungsphase.
„HOLGER the HORSE“ auf zu neuen Taten !!!
Haben das Video gesehen und uns schon gefragt ob dir bei der ersten Hürde nichts passiert ist.
Leider hat es dich doch getroffen, wünschen dir gute Besserung !!!!
Und auch für dein neues Ziel in 6 Monaten wünschen wir dir alles GUTE und eine erfolgreiche Vorbereitung.
LG ROSI und DETLEV
Danke schön. Die nächsten Monate geht’s oder besser läuft’s durch den Winter. Das wird Kopftraining genug. Aber von nichts kommt nichts. 😉
AAAAHHHHHHHH, nur noch ein halbes Jahr??? Verdammt, wo sind meine Laufschuhe….
Hallo Frank,
ich bin beim googeln auf dich gestoßen. Über den Recken Treppenmarathon (denn ich mir vornehmen muß 2018) habe ich festgestellt, dass wir eine ähnliche Affinität für verrückte Laufabenteuer haben. Du warst in Radebeul und in Hannover 2015, da war ich auch schon (Radebeul 2015 u. Hannover 2016) und in Berlin beim Mauerweglauf (ich erstmals in 2016 und dann in 2017). Wenn du dort 2016 gestartet wärst hättest du den Joe (Kelly) geschlagen (so wie ich). So quasy als Revanche für die irre Wüstenralley, bei der du leider aufgeben mußtest. 2018 werde ich 100 km in der Halle rennen (Senftenberg), geplant den Turmmarathon und als Highlight wenn alles klappt den Spartathlon. Da wäre ich in etwa bei deiner Distanz für die Tour de Ruhr. Da wäre ich evtl.auch hin, aber mangels Supporter ist mir das zu heavy. Hoffe du schafffst das, ich werde das mal verfolgen und drücke dir als „Bruder im Geiste“ alle Daumen und beide große Zehen (zu Sicherheit;-)
Grüße aus dem Ländle vom Schauläufer
Klaus